Sollte die Slowakei keine ausreichende Erklärung aus Hanoi über die plötzliche Rückkehr von Trịnh Xuân Thanh vorlegen können, so könnten die Beziehungen zwischen der Slowakei und Vietnam vorerst auf Eis gelegt werden.
Das gab Boris Gandel, Sprecher des slowakischen Außenministeriums im Interview mit der slowakischen Nachrichtenagentur TASR an. Diese Antwort kam als Reaktion auf die Forderung der liberalen und euroskeptischen Sloboda a Solidarita-Partei (SaS, Freiheit und Solidarität), dass der Außenminister Miroslav Lajčak gewisse Schritte gegen den vietnamesischen Botschafter in der Slowakei einleiten muss.
So gibt der Außenminister an bis jetzt noch keine Antwort von vietnamesischer Seite erhalten zu haben. Das letzte Mal haben sie sich bei der UN-Vollversammlung am 26.09.2018 in New York getroffen.
„Die Slowakei ist ein ernster Staat und wird Vietnam gegenüber eine starke Reaktion zeigen, sollten sich die schwerwiegenden Verdachte bestätigen.“, sagte Boris Gandel im Interview mit der slowakischen Nachrichtenagentur TASR.
Zudem forderte die SaS-Partei auch vom sozialdemokratischen Außenminister Miroslav Lajcak, dass die Anzahl von vietnamesischen Diplomaten in der Slowakei verringert werden soll. Beispielweise soll der Botschafter des Landes verwiesen werden und somit die diplomatische Beziehung ein Niveau tiefer liegen.
„Auf eine dreiste Art und Weise hat die vietnamesische Regierung die Slowakei ausgenutzt, um den vietnamesischen Bürger Trịnh Xuân Thanh zu entführen. Dabei hat sie unser Staatsgebiet und sogar unsere Regierungsmaschine genutzt, um ihn außer Landes zu bringen.
Obwohl die vietnamesische Regierung nicht erklären kann, wie Trịnh Xuân Thanh nach Vietnam kam, doch über den Botschafter dieses Landes, wurden die Regierung sowie die gesamte Öffentlichkeit der Slowakei mit System hintergangen, weil sie jegliche Verantwortung für diese Entführung abstreiten.“, so der SaS-Abgeordnete Martin Klus.
Hiếu Bá Linh – VD-News